Die Tango-Lehrer - Los profesores de tango
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Aktualisierungen im Kapitel

Rodolfo Dinzel gestorben

An Spätnachmittag des 1. Januar 2015 starb Rodolfo Dinzel im Alter von 63 Jahren.

Rodolfo Dinzel ist ein echter Forscher in Sachen Tango gewesen: Seine geradezu malerischen Bücher zu einer von ihm entwickelten Tangostruktur dürfen in keiner Tangobibliothek fehlen. Daneben hatte er sich intensiv mit dem Thema Körperbehinderung und Tango tanzen auseinandergesetzt und in seinem winzigen Studio blinde Tänzer im Führen unterrichtet.

Angefangen Tango zu tanzen hatte Dinzel 1972 - zu einer Zeit als in Buenos Aires der Tango kaum mehr existierte. "Ich fing nach vier Jahren an zu unterrichten", so erzählte er gerne, "weil ich nicht der letzte einer aussterbenden Art sein wollte."

Maestro, das hast Du geschafft! Danke Dir, dass Du das Feuer gehütet hast und danke für die Lehrer, die Du damals für uns ausgebildet hast.

am 02.01.2015 von Maike Christen |Druckausgabe

El Pulpo Norberto gestorben

Mit nur 47 Jahren ist Norberto "El Pulpo" Esbrez gestern, am 16. Juli 2014, gestorben. El Pulpo war ein verrückter und liebenswerter Kerl, der seine Schüler immer auf Augeenhöhe unterrichtete. "Wir sind alle auf dem gleichen Weg", sagte er, "die einen schon etwas länger, die anderen noch nicht so lang. Aber wir alle teilen unser Interesse am Tango." Seinen Beinamen "El Pulpo", "Der Tintenfisch", bekam er wegen seiner Sacadagancho-Kombinationen.
Gute Reise Norberto, ich erhebe mein Glas Rotwein mit Eiswürfeln, Selter und Zitronenscheibe auf Dich.

am 17.07.2014 von Maike Christen |Druckausgabe

Esther Pugliese in Italien gestorben

Über ein halbes Jahrhundert haben sie zusammen getanzt: Esther und Mingo Pugliese. Es war ihr immer wichtig die Bedeutung der Frau im Tangotanz zu vermitteln. Am 14. August 2011 ist Esther in Italien gestorben. Die Familie und die internationale Tangogemeinde sammelt nun Geld, um die Tote in ihre Heimat zu bringen. http://es.tangopal.com/cita.esther

am 21.08.2011 von Maike Christen |Druckausgabe

Herzinfarkt: Osvaldo Zotto tot aufgefunden

Gestern abend, Freitag, den 8. Januar 2010, ist Osvaldo Zotto tot in seiner Wohnung aufgefunden worden. Der Tänzer erlag mit nur 46 Jahren einem Herzinfarkt. Sein älterer Bruder Miguel Angel Zotto unterbrach seine Tournee in Italien, um nach Buenos Aires zu reisen.
Osvaldo hatte lange Zeit im Schatten seines großen Bruders gestanden. "Erst als ich aufhörte, mir um Schritte Gedanken zu machen", sagte Osvaldo einmal, "stellte sich für mich der Erfolg ein." In Europa war er unter anderem durch seinen Unterricht mit Lorena Ermocida beim Festival in Lausanne bekannt geworden. Erst vor einem Jahr hatte sie sich nach langen Jahren der Zusammenarbeit von ihm getrennt.

Mit Osvaldo Zotto ist einer der elegantesten Tänzer gegangen.

Osvaldo Zotto Solo

am 09.01.2010 von Maike Christen |Druckausgabe

Tete Rusconi überraschend gestorben

Heute, in den frühen Morgenstunden des 7. Januar 2010, ist Tete Rusconi gestorben.
Tete gehörte zu den letzten prominenten Alten, die im Beso oder im Niño Bien Teil des lebenden Inventars sind. Seine besonderen Vals-Drehungen und sein Kugelbauch werden unvergessen bleiben. Wenn er Vals tanze, so erklärte Tete einmal, habe er das Gefühl zu fliegen, er vermeine mit den Wolken zu tanzen und die Flugzeuge hielten an, ihm zuzuschauen.
Am Sonnabend, den 9. Januar, wäre Tete Rusconi 74 Jahre alt geworden.

am 08.01.2010 von Maike Christen |Druckausgabe

Klatsch&Tratsch: Salas ohne Caro

(S. 101) Acht lange Jahre sind sie zusammen durch die Welt getingelt: Fabián Salas und Carolina del Rivero. Trotz kleiner Reibereien waren sie ein unschlagbares Paar - seit Mitte 2008 gehen sie getrennte Wege. Schade eigentlich.
Denn seitdem ist Salas auf der Suche. Und gute Tänzerinnen gibt es reichlich. Zuerst kam Maria Paz Giorgí, dann Lola Diaz. Die - irgendwie auch tröstliche - Erkenntnis nach einem Jahr: Keine konnte bisher Caro ersetzen.

am 24.05.2009 von Maike Christen |Druckausgabe

Herzinfarkt: Milongaprinz Omar Vega tot

S. 102
Er liebte die Milonga. Wenn er eine Trommel höre, dann beginne sein Blut zu kochen, erklärte Omar Vega gerne, sein Körper beginne, im Takt der Milonga zu vibrieren. Das verdanke er seiner Mutter Irma Jerónima Vega, einer Mulattin und seinen afrikanischen Großeltern.

Omar Vega selbst wurde 1959 in der argentinischen Pampa geboren und wuchs in Buenos Aires auf. Den Tango lernte er in einem Kulturzentrum kennen; dort tanzte er fünf Jahre lang.

Vom Tanzen auf der Piste hatte er keine Ahnung, als eine Bekannte ihn auf eine Milonga schickte: "Ein Desaster", sagt er, "ich begann mit einem Rückschritt, eine 65jährige Milonguera im Arm, mit der ich dabei gegen einen alten Milonguero rasselte; 15 Sekunden später führte mich die Frau an meinen Tisch und meinte: 'Junge, wenn du Tango tanzen gelernt hast, fordere mich noch mal auf'. Zwei Minuten später kam der alte Milonguero, mit dem ich zusammmen gestoßen war, legte seine Hand auf meine Schulter und sagte: 'Junge, magst du Tango?' Ich dachte hochmütig, siehst du denn nicht, dass ich ein Tänzer bin? Und er sagte: 'Warum lernst Du es dann nicht?' Es war der wohl frustrierendste Tag in meiner Laufbahn als Tangotänzer. Da begann ich, mich völlig der Piste zu widmen."

Seitdem sind 25 Jahre vergangen. Dort auf der Piste lernte Omar Vega. Zu 70 % sei er Autodidakt, erklärte er gerne. Die anderen 30 % aber lernte er beim König der Milonga, Pepito Avellaneda. Seinen Spuren folgte Omar Vega und entwickelte sich zu einem der herausragendsten Milonga-Spezialisten.

Am vergangenen Freitag, den 19. September 2008 ist Omar Vega mit nicht einmal 50 Jahren an einem Herzinfarkt gestorben.

am 22.09.2008 von Maike Christen |Druckausgabe

Lernen fürs Tanzen: Tangoschulen 2012

Tango Escuela Carlos Copello
Unterricht täglich, meist zwischen 18 Uhr und 23 Uhr
Themen: Vor allem Tango zum Reinschnuppern, Unterricht aber auch für Mittelstufe, des Weiteren: Tango-Ballett, Folklore, Salsa, Swing...
Das Haus: Eigentlich konnte der Spaziergänger immer durch die meist offenen Fenster an der Straße in einen mit Lämpchen und Fußballtrikots dekorierten Tanzsaal schauen und ein wenig an der Atmosphäre schnuppern. Leider hakt momentan das eiserne Rolleau (oder der Wille beim Unterricht ständig angestarrt zu werden). Kurz: Wer Eintritt begehrt, muss erst einmal läuten. Der Unterricht aber ist sehr liebevoll: Maxi Copello und Nathalia Johnson unterrichten Anfänger und Mittelstufe mit gleicher Hingabe. Papa Copello die Fortgeschrittenere und der kleine Nachfolge-Copello räumt (zu Recht) mit seinen 10 Jahren sämtliche Tanztunierpreise ab... Es gibt einen kleinen Patio, indem man sich mit Getränken in der Pause versorgen kann.
Das Zielpublikum: Touristen und Argentinier gleichermaßen.
Adresse: Anchorena 575, Telefon: 4864-6229
Subte-Station: Carlos Gardel, Linie B
www.carloscopello.com/tango-escuela.htm
www.carloscopello.com/

Estudio DNI
Unterricht täglich außer Sonntag, meist von 11.30 Uhr bis 20.30 Uhr
Themen: Unterricht für Anfänger, Mittelstufe, Fortgeschrittene im Pablo&Dana-Stil, Frauen-Technik, und Yoga für Tänzer.
Das Haus: Eigentlich steht immer ein knapp Zwanzigjähriger neben dem Tresen, um ein paar Ganchos, Sacadas oder Volcadas mit den Neuankömmlingen auszuprobieren und freudig zu erklären, in welcher der sieben verschiedenen Tango-Stufen sie am besten aufgehoben sind.
Das Zielpublikum:Für alle Touristen, die nicht wahrhaben wollen, dass ihnen die Haare entweder langsam ausgehen oder grau werden.
Der Stil: Geschlitzte Pumphosen und Stöckelschuh.
Leitung: Seitdem sie sich von ihrem Herzenspablo getrennt hat: Dana Frígoli
Adresse: Bulnes 1011 /13
Subte-Station: Pasteur, Linie B
www.estudiodnitango.com.ar
www.dni-tango.com


Escuela Argentina de Tango
Unterricht Montag bis Sonnabend 9 bis 22 Uhr, Sonntag 15 bis 21 Uhr
Themen Tanz: Unterricht für Anfänger, Mittelstufe, Fortgeschrittene und Profis, Körperarbeit, Verzierungen für die Frau, Männertechnik, Sprünge, Show, Canyengue, Tango Nuevo, Bühnentango, Tango-Labor... kurz: Alles, was man irgendwie unterrichten kann.
Das Haus: Das Centro Cultural Borges liegt im zweiten Stock der über und über mit Marmor befliesten und besäulten Einkaufspassage Galerías Pacífico. Die Tangoschule ist das Gegenteil der Einkaufspassage unten: Sehr schlicht. Sie hat einen winzigen Vorraum und schmale Unterrichtsräume. Hier unterrichten einige der bekanntesten Lehrer - allerdings kann es vorkommen, dass etwa Mingo Pugliese auf dem Studenplan angekündigt ist, aber jemand anderes den Unterricht gibt. Also vorher unbedingt nachfragen, wer den Unterricht macht.
Das Zielpublikum: Querbeet kommt hier jeder irgendwann einmal vorbei.
Die bekanntesten Lehrer: Mingo Pugliese, Raúl Bravo, Chiche und Marta, Aurora Lubiz, Jorge Firpo, Alejandra Martiñan, Gabriel Missé, Elina Roldan
Des weiteren Musik-Unterricht in Bandoneon, Gitarre, Geige, Klavier, Bass, Gesang.
Adresse: Centro Cultural Borges in den Galerias Pacífico, Viamonte / Ecke San Martin (Zwei weitere Dependancen in Las Heras 2211 und Rodriguez Pena 1074, Station Callao, Achtung: Linie D) Telefon: 4321-4990,
Subte-Station: Florida, Linie B
www.eatango.org


La Academia Tango milonguero
Unterricht Montag, Mittwoch, Freitag und Sonntag meist ab 20.30 Uhr
Themen: Tango Milonguero von Anfängern bis Fortgeschrittene
Das Haus: Susana Miller besitzt - anders als der illustre Name ihrer Schule vermuten lässt - keine eigenen Räume. Sie unterrichtet mit María Plazaola und vielen Assistenten in den Räumen der Milonga ‚El Beso‘. Und dort kann es in den Klassen dann sehr voll werden.
Der Stil: 'Milonguero' oder auch 'estilo apilado', also eng getanzt, mit vollem Oberkörperkontakt, Brust an Brust, aneinander 'gelehnt', ohne dass einer der beiden aus seiner Achse gerät.
Leitung: Susana Miller und María Plazaola
Adresse: El Beso, Riobamba 416, Telefon: 4582-7050
Subte-Station: Callao, Linie B


Nuevo Estudio La Esquina
Unterricht täglich außer Sonntag
Themen: Salontango von Mittelstufe bis Fortgeschrittene, Steptanz, Folklore, Zapateo, Milonga, Gymnastik, Vermietung von Übungsräumen täglich ab 10 Uhr
Der Stil: So viele verschiedene Stile, wie verschiedene Lehrer dort in den Übungsräumen unterrichten.
Leitung und bekannteste Lehrer:Fernando Galera. Leitung Vilma Vega
Adresse: Sarmiento 722, 4. Stock, Telefon: 4394-9898
Subte-Station: Diagonal Norte, Linie C oder D
Informationen über Fernando und Vilma: www.fernandoyvilma.com

am 22.03.2012 von Maike Christen |Druckausgabe

Eduardo "Pupi" Castello gestorben

S. 88-89: In den Milongas von Buenos Aires kannte ihn jeder: Pupi Castello, der kleine, runde Mann, dem der Schalk immer aus den Augen blitzte, und der wie auf Schlittschuhen auf dem Parkett entlang zu gleiten schien. Er war immer mit seinen Freunden im La Nacional, im Niño Bien und im Salon Canning zu Gast. Auf die Milonga zu gehen, war ihm sogar so lebensnotwendig, dass er, ins Krankenhaus eingeliefert, seinen Mitpatienten Tango tanzen beibrachte und eine Milonga aufmachte. Am vergangenen Samstag, den 21. Juli, ist Pupi Castello gestorben.
Ich werde ihn sehr vermissen.

am 25.07.2007 von Maike Christen |Druckausgabe

Klatsch und Tratsch: Hochzeitstänze

Nun ist er unter der Haube, der weltbegehrteste Charmeur und Milonguero: Julio Balmaceda. Am 13. Dezember 2006 hat er sie geheiratet, seine Corina. Und das nach zehn Jahren tanzen, unterrichten, auftreten. Die meisten anderen haben sich in der Zeit dreimal getrennt. Ihr Polterabend sozusagen war am Día Nacional del Tango, dem 11. Dezember, im Salón Canning. Vier Tangos haben sie vorgetanzt. Die beiden letzten waren das Schönste was sie je gezeigt haben - und das bei all den wundervollen Tänze, die man von ihnen kennt… Zu hören ein d'Arienzo und eine Milonga nur von einem Gitarristen gespielt. Zu sehen: Ein blitzgeschwinder Julio, der sprühend jede Note tanzt, eine absolut elegante Corina, zusammen ein völlig harmonisches Paar, das perfekt die Musik umsetzt. Grandios die beiden. Und? Kinder? Wurden sie gefragt. „Klar“, hat Corina gesagt. Was werden die machen? Tanzen? „Müssen sie nicht“, hat Corina geantwortet, „aber sie werden. Bei den Eltern.“ Eben.

am 13.01.2007 von Maike Christen |Druckausgabe

Alter Chicho, junge Liebe

S. 94: Mit dem breitesten Grinsen der Welt erklärte Chicho, dass er ein Jahr älter sei, als im Buch angegeben: Der Tangomeister wurde nämlich schon 1970 geboren und nicht wie beschrieben 1971. Aber auch egal, meinte er und schlug vor, es doch einfach so stehen zu lassen. Nix da!
Chichos jüngste Partnerin übrigens heißt Juana Sepulveda und ist eine ehemalige Schülerin von ihm.

am 13.09.2008 von Maike Christen |Druckausgabe

Klatsch & Tratsch: Tango-Trennungen

S. 85: Es war der Schock der Saison 2005: Das junge Vorzeigepaar Geraldine Rojas und Javier Rodriguez ist kein Paar mehr! Man munkelte dies und das, und sie habe ja schon lange, und er habe ja aber auch und so fort bis dahin, dass man die beiden um des Tango willen verpflichten wollte, für immer zusammen zu bleiben. Aber so schlimm ist es dann doch nicht gekommen und beide gehen jetzt ihres Weges getrennt: Während Geraldine mit ihrem frischgebackenen Gemahl Ezequiel Paludi im Juni 2006 in Genua auftrat, tanzte zeitgleich Javier Rodriguez mit Andrea Missé, der Schwester von Gabriel, auf dem Berliner Tango-Festival vor.

am 23.12.2006 von Maike Christen |Druckausgabe

Gavito gestorben


S. 95: Seit über einem Jahr ist er nunmehr tot und trotzdem ist er immer noch präsent auf den Milongas in Buenos Aires: Carlos Gavito. Am 1. Juli 2005 ist er nach langer Krankheit gestorben. Es war immer ein besonderes Erlebnis den schmalen Mann im El Beso seine eleganten Runden ziehen zu sehen, seine Kraft und seinen Pathos zu erleben.

am 23.12.2006 von Maike Christen |Druckausgabe

Tintenfischtango

S. 92: Pulpo (zu deutsch: der Tintenfisch) und Luiza haben eine neue Unterwasser-Webseite:
www.pulpostango.com.ar

am 18.09.2006 von Maike Christen |Druckausgabe