Aktualisierung City Trip

Alles ändert sich. Alles bleibt wie es ist.

Seit zwei Jahren ist der ultralibertäre Javier Milei Präsident Argentiniens. Das
hat Auswirkungen - nicht nur auf dem sozialen Gebiet, sondern natürlich
auch in allgemeinen Geldangelegenheiten. Zwar konnte Milei nicht - wie er
im Wahlkampf versprochen hatte - den Dollar als Währung einführen, aber
die vielen unterschiedlichen Wechselkurse, wie etwa den ‚Dolar turista‘, gibt
es so nicht mehr und die Lücke vom offizielle Wechselkurs zum
Wechselkurs auf dem Parallelmarkt (Dollar Blue bzw. Euro Blue) hat sich
deutlich verringert.

In Sachen Geld bedeutet das:
• In Wechselstuben kann man - inoffiziell - einen besseren
Umtauschkurs als etwa in Banken bekommen - je nachdem wie der
Kurs steht.
• In vielen Geschäften kann man mit Dollar oder Euro zahlen (Achtung häufig
werden dabei Dollar und Euro gleichgesetzt). Auf Nachfrage wird in
einigen Geschäften zum Bluekurs abgerechnet.
• Über Western Union kann man sich Geld schicken lassen, jedoch
sollte man das vorher mit seiner Bank abklären, ob es von deren Seite
Sicherheitseinschränkungen gibt.
• Mit der Kreditkarte wird wieder zum offiziellen Wechselkurs
abgerechnet.

Je nachdem zu welchem Typ Reisenden man gehört, je nachdem welche
Sprachkenntnisse man besitzt, wie lange man vor Ort bleibt und wie sehr
man mit Geld haushalten muss, kann man sich einen Mix von drei Formen
zusammenstellen: Bargeld, Western Union, Kreditkarte. Wenn man sich für
Bargeld entscheidet, sollte man unterschiedliche Stückelungen beachten.
Bei Euro-Scheinen sollte man für’s Tauschen in der Wechselstube 100er und
50er dabei haben, beim Barbezahlen - etwa in einem Lederwarenladen -
zusätzlich auch 20er, 10er und 5er.

Der Hyper-Inflation ist, laut offiziellen Berichten, Einhalt geboten worden. Die Preise für manche Produkte sind jedoch teils nicht nachvollziehbar hoch. Gefühlt ist alles doppelt so teuer wie vor zwei Jahren. Eine Pizza kann schon mal 22 Euro kosten, ein Glas Marmelade 4,50 Euro. Wer in einem „durchschnittlichen“ Restaurant abends zu zweit Essen geht, kommt mit rund 50 Euro für ein Steak mit je einem Getränk aus, wenn man die üppigen Portionen von Pommes und Salat teilt.

Natürlich gilt „alles ändert sich, alles bleibt wie es ist“ auch in anderen Bereichen.

Das Centro Cultural Kirchner (Sehenswürdigkeit 22, Seite 40) - das größte Kulturzentrum Lateinamerikas - wurde kurzerhand umgetauft in
Palacio Libertad. Eine logische Umbenennung bei einem ultralibertären Präsidenten. Ansonsten bleibt auch hier - momentan noch - alles wie es ist: Die Aussicht vom Dach ist prima, und der Eintritt in die Veranstaltungen umsonst.

Die Escuela Mundial de Tango (S. 114) ist umgezogen, eine Straßenecke weiter in die Florida 656 (WhatsApp +54 9 11 6211-1172). Die Räume sehen zum Verwechseln ähnlich aus und auch ansonsten ist alles wie zuvor.

Die Café-Bar La Academia (S.80 ‚Für den späten Hunger‘) hat keine 24 Stunden rund um die Uhr mehr auf und auch das Ambiente hat gelitten. Die Bar schließt, laut Kellner, gegen 1 Uhr.

Ein Hinweis zur Benutzung des City Trip Buenos Aires:
Als Adresse habe ich nicht nur die Straße mit Hausnummer angegeben, sondern auch die nächstgelegene Querstraße. Das hat einen Grund: Die Straßen sind sehr lang und für Taxifahrer ist die Orientierung mit diesem Hinweis auf die Querstraße leichter. Das heißt allerdings nicht, dass das so ausgewiesene Lokal sich an jener Ecke befindet. Hat man die Straße und dazugehörige Querstraße erreicht, muss man immer noch die angegebene Hausnummer aufsuchen.